Gesamtkilometer: 6,68; Höhenmeter faktisch keine
Die letzten verregneten Wochenenden habe ich dazu genutzt, mir neue Wege anzuschauen und – schwups – gleich in der Nähe gibt es den König Ludwig Weg. Ludwig der Zweite von Bayern: der Märchenkönig, Erbauer von Neuschwanstein und Linderhof, ominöser Tod (bis heute sind die Umstände nicht eindeutig geklärt), tragische Gestalt; er ist bis heute in Bayern präsent.
Warum der Weg offiziell in Berg am Starnberger See, dem Ort seines Todes, startet und in Füssen, dem Ort seines Wirkens, endet und nicht andersherum, entzieht sich meiner Kenntnis.
Der Start war für mich etwas oberhalb des offiziellen Startpunktes der Votivkapelle St. Ludwig, die oberhalb des Leichenfundortes Ludwigs des Zweiten von seinen Anverwandten gebaut worden ist.


An der Votivkapelle steht, ganz prominent, eine Übersichtskarte mit den ganzen Etappen des Weges. In die Kapelle selbst kann man nur einmal im Jahr hinein, ansonsten kann man in den Sommermonaten zwischen Anfang April und Ende Oktober zwischen 9 und 18 Uhr (außer montags) von vorn hineinschauen.
Der Weg liegt jetzt erst einmal im Wald und ich folge dem gut ausgebauten Forstweg oberhalb des Sees. Schon nach zwei Kilometern verlasse ich den Wald und es geht in bewohntem Gebiet weiter. Berg und das nachfolgende Kempfenhausen sind hier, direkt am See, geprägt von Villen. Viele der Grundstücke hier sind riesig und schlicht unbezahlbar heutzutage. So mit direktem Seezugang. Immer wieder sind zwischendrin kleine Abschnitte, die zum Strand erklärt werden bzw. auch tatsächlich öffentliche Anlagen sind.


Am Percha Beach nach rund vier Kilometern gibt es sogar eine öffentliche Toilette und auch eine Strandbar mit Sitzgelegenheiten. Am Ende des Beaches würde der Weg weiter entlang des Wassers gehen. Aber wegen Hochwasser ist der Weg derzeit gesperrt, die Umleitung ist aber ausgezeichnet.
Bald darauf komme ich an eine Zugbrücke für Fußgänger. Das habe ich wahrlich noch nie gesehen. Die Erklärung fährt dann auch prompt an mir vorbei. Ein kleiner Bach, die Würm, fließt hier in den Starnberger See. An deren Ufer haben sich die Segelboote niedergelassen. Damit die ungehindert in den See fahren können (und der Mast des an mir vorbeiziehenden Bootes war mindestens vier Meter hoch, hier bringt eine normale Brücke wenig), wurde diese Zugbrücke hier installiert. Sehr spannend.

Nun bin ich schon in Starnberg und wandere etwas unschön entlang des Bahndammes zur Bahn- und Fährstation. Der König Ludwig Weg biegt hier dann ab ins Hinterland, ich nehme das Boot nach Tutzing, wenn ich schon mal hier bin. Das wollte ich auch schon lange gemacht haben. Die Wartezeit verbringe ich in einem der Lokale an der Strandpromenade. Starnberg ist eines der teuersten Pflaster Deutschlands. Das merkt man sofort.😊Aber schön ist´s trotzdem.

Anreise:
Starnberg ist sowohl mit der RB als auch mit der S Bahn aus München erreichbar. Parken ist in Starnberg sehr teuer (bei meinem letzten Besuch 3€ für zwei Stunden). Am Fuße der Votivkapelle ist ein Anleger für die Starnberger Seeschifffahrt. Allerdings wurde der wegen Hochwasser an diesem Tag nicht angefahren.