Um diese Frage gleich zu beantworten: Der Pummpälz ist „der Sage nach ein rothaariger Kobold, der in den Nacken springt und Ohrfeigen verteilt…“
Letztes Jahr habe ich bei meinem Besuch der Wartburg die Infotafel für diesen Weg gefunden. Seitdem ist er mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Die Recherche dazu ist ein wenig schwierig. Es gibt zwar die Seite www.pummpaelz.de des gleichnamigen Vereins, allerdings wurde ich aus der Beschreibung nicht so schlau. Die Information dazu im Netz ist spärlich. Auch vor Ort ist es nicht so einfach, zu diesem Weg Infos zu erhalten. Die Touriinfo hatte exakt einen Flyer. Bei komoot wurde ich eher fündig, weil der Weg hat ein eigenes Wegezeichen und ist hervorragend ausgezeichnet, auch auf der Karte von komoot. Folge einfach dem roten Dreieck von Eisenach nach Bad Salzugen und voilá – Pummpälzweg.

Dieses Jahr bin ich Anfang Mai mit meiner Freundin für den Tannhäuser auf der Wartburg verabredet. Der in dieser Wagner-Oper behandelte Sängerwettstreit hat angeblich so auf der Wartburg im 13. Jhd. stattgefunden. Karten dafür, falls daran wer Interesse hat, sind schnell ausverkauft. Auf der Seite www.wartburg.de gibt es die Karten grundsätzlich und als das Datum der Freigabe der Karten kam, haben meine Freundin und ich versucht Karten zu bekommen. Fast wie bei Konzertkarten, wenn einer der Großen kommt, zweimal rausgeflogen……. Aber zwei Karten ergattert. Zurück zum Weg 🙂
Ich fahre mit dem Stadtbus vom ZOB zum Wartburgparkplatz (höher geht’s nur mit einem Shuttle) und laufe die paar Meter zur Wartburg hoch. Es ist noch früh, ich kaufe ein paar Postkarten und starte mit dem Weg. Insgesamt werden mich 22 Tafeln mit örtlichen Sagen begleiten. Und Holzskulpturen sollen den Weg säumen. Schauen wir mal.
Erst einmal geht es bergab in Richtung Sängerwiese. Diesen Teil des Weges kenne ich schon von anderen Gelegenheiten. Die Waldgaststätte hat schon geöffnet und ich trinke gleich mal eine Schorle, bevor es leicht bergauf geht zum Sühnestein „Wilde Sau“. Warum das so heißt, erklärt auch die Pummpälz-Tafel nicht, die ich hier vorfinde. Eine andere Wandertruppe aber für den Rennsteig rastet hier gerade. Der Blick zur Wartburg ist hervorragend. Wir kommen kurz ins Plaudern, bevor die Truppe weiterzieht. Ich genieße noch ein wenig die Aussicht und mache mich dann weiter auf den Weg. Der Pummpälz-Weg ist auf dieser Etappe identisch mit dem Rennsteig bzw. in weiten Teilen auch mit dem Luther-Weg.


Der nächste Stopp ist die „Hohe Sonne“. Das ursprüngliche Gebäude ist eingerüstet und offensichtlich wird hier gebaut.
Von hier aus habe ich gestern den Weg durch die Drachenschlucht begangen- auch sehr zu empfehlen. Gestern hatten die beiden Imbisswagen noch geschlossen, heute am Samstag haben sie offen. Es ist zwar noch etwas früh, aber dennoch gönne ich mir eine Thüringer Rostbratwurst und eine Cola.


Nach dieser Pause quere ich die Straße und finde neben einer Pummpälz-Infotafel auch noch eine schöne Übersicht über den Wegeverlauf. Und die ersten Skulpturen sind hier zu sehen.
Weiter laufe ich auf einem gut ausgebauten Waldweg. Hier läuft auch der Radweg entlang, aber die beiden Wege werden, wann immer es geht, voneinander getrennt. Sprich die Radler bekommen den breiten Weg und rechts daneben geht ein Pfad parallel. Das ist eine gute Lösung.

Nach 7,8 Kilometern ist jetzt rechter Hand ein Kneippbecken und eine Quelle. Natürlich nutze ich die Gelegenheit sofort. Das Wasser ist eiskalt, wunderbar frisch und der Untergrund etwas unbequem für die Füße. Aber dennoch, ein toller Stopp. Die Quelle ist Trinkwasser, somit fülle ich auch sogleich meine Wasservorräte auf.
Ich weiß nicht, ob es am Rennsteig oder am Lutherweg liegt: Es gibt sehr viele Rastplätze, sauber mit Mülleimern und genügend Sitzbänken. Das ist bemerkenswert, kenne ich mitunter anders.
Am Kreuzungspunkt „Ascherbrück“ verlasse ich den Pummpälzweg, um den Weg nach Ruhla einzuschlagen. Von dort fährt ein Bus stündlich zurück nach Eisenach. Ruhla ist eine ehemalige Hochburg zur Uhrenherstellung. Seit 2023 werden hier wieder Uhren hergestellt. Es gibt ein Uhrenmuseum zu besichtigen. Auch sonst ist der Ort hübsch anzusehen. An der Bushaltestelle treffe ich auch wieder auf die Truppe von der „Wilden Sau“ und wir fahren alle zusammen zurück nach Eisenach.



Für den Abend hatte ich vorab den letzten Tisch im urigen „Kartoffelhaus“ reserviert. Ein urig eingerichtetes Lokal mit primär deutscher Küche. Ich entscheide mich unwissend für den Thüringer Mutzbraten, der sich als ein Schweinebraten herausstellt. Sehr lecker und unbedingt probieren: die Kartoffelbällchen als Nachtisch – yummie.
Morgen geht’s weiter mit der zweiten Etappe.
