Gesamtkilometer: 19,5 Gesamtanstieg: 270hm Gesamtabstieg: 330hm

Mein Einstieg heute geht gleich mal andersrum als geplant los. Da mein Mann etwas in Landsberg zu erledigen hat und mich von dort wieder mitnehmen kann, fackele ich nicht lange und laufe halt „falschrum“ los. Die Bahnverbindung von Landsberg zu uns ist nämlich ein Desaster.
Also lasse ich mich von ihm nach Epfach fahren und habe gleich das erste Highlight der Strecke. In Epfach gibt es das Abodiacum, ein kleines Museum, in dem die römischen Fundstücke aus der Gegend ausgestellt sind. Es ist von 8-17 Uhr frei zugänglich und sie freuen sich über eine Spende. Es liegt direkt an der Via Claudia Augusta, einer alten Römerstraße, die über die Alpen bis nach Venedig geht.


Nachdem ich mir die Zeit genommen und mir das kleine Museum angeschaut habe, halte ich Ausschau nach meinem Wegezeichen und werde auch gleich fündig. 19,7 km bis Landsberg verheißt die Markierung – also auf geht’s.
Durch Epfach durch, über eine Lechbrücke, ein wenig entlang einer wenig befahrenen Straße, dann geht der Weg links ab. Gleich zu Anfang steht eine Wegeübersicht, wo man sich nochmal klar machen kann, was so vor einem liegt.
An Pferdekoppeln vorbei geht der Weg, bis er dann links auf einen schmalen Pfad einbiegt. Auf fünf Kilometern geht der Weg so weiter, immer wieder mit schönen Blicken auf den Lech, der hier auf deutscher Seite völlig anders aussieht wie in Österreich. Hier ist der Lech wirtschaftlich genutzt, durch viele Staustufen aufgestaut und vermittelt mehr den Eindruck einer Seenlandschaft denn eines Flusses.
Der erste Ort ist nach rund sieben Kilometern Mundraching. Hier gibt es nicht viel zu sehen, dennoch halte ich hier und setze mich in die Sonne auf eine Bank und verzehre meine mitgebrachten Kekse. Es ist gut auf dieser Etappe etwas mitzunehmen, denn weder in Mundraching noch in Pitzling finde ich einen Bäcker oder Einkaufsladen entlang des Weges.
Danach geht es gut bergauf entlang einer Straße, bis ein Wirtschaftsweg links ab geht. Hier entscheide ich mich, den ausgeschilderten Weg zu verlassen und einem kleinen Schlenker nach links zu folgen. So kommt man an einen super Aussichtspunkt. Bei geeignetem Wetter würde ich diese Abkürzung immer empfehlen, denn der Aussichtspunkt ist super. Man hat einen weiten Blick über den Lech tief unter einem. Nur bei Regen und sehr nassem Untergrund ist der Weg schwierig zu laufen. Man muss schon trittsicher sein.

Wieder auf dem Hauptweg geht es weiter durch den Wald, bis man nach rund elf Kilometern an eine eingefasste Quelle kommt. Wenn man sich hier niederlässt, lohnt es sich, die Infotafel zu lesen. Ich habe die Burg nicht entdeckt, die hier mal gestanden haben soll, aber so vom Gelände kann es schon Sinn gemacht haben und es ist einfach ein schöner Ort.
Weiter geht es Richtung Pitzling, durch den Ort durch wieder bergab, bis man direkt am Ufer des Lechs ankommt. Ab Kilometer 16 meiner Tour sehe ich auch wieder andere Menschen. Bisher habe ich auf meinem Weg keine anderen Wanderer oder Radfahrer gesehen. Nun wird es voll. Das hat seinen Grund.
Von Pitzling geht es gut ausgebaut entlang des Lechs Richtung Landsberg. Es gibt ein Restaurant, die „Teufelsküche“ (Achtung, hier gibt es Kaiserschmarrn), es gibt Spielplätze für Kinder, einen Wildpark mit Wildsau und Rotwild und der Weg ist einfach zu laufen. Dementsprechend voll ist es auch. Ich halte nochmal kurz am Kneippbecken, da habe ich bei dem Wetter keine Konkurrenz.


In Landsberg dann, wo ja an sich der Start des Lecherlebniswegs ist, ist eine Übersichtkarte mit dem Weg und den vorgeschlagenen Etappen aufgestellt. Von hier führt mich mein Weg noch in die Stadt auf die Landsberger Flaniermeile, wo ich im Eiscafé die Wanderung mit einer heißen Liebe und einem Café Corretto ausklingen lasse, während ich auf meinen Mann warte, der mich hier wieder einsammelt.
