Gesamtkilometer: 9,4 km
Brüssel ist bekannt für seine Pralinen, seine Fritten, die EU-Institutionen, das Atomium und das Männeken Pis. Aber wer weiß aus dem Stegreif, dass Brüssel die Hochburg des Comics ist?
Bereits 1926 hat Georges Remi in Brüssel den ersten Comic gezeichnet. Bekannte Helden wie Tim und Struppi, Lucky Luke und die Schlümpfe nennen die Hauptstadt Belgiens ihre Geburtsstadt. Die erste Hochschule, an der man die Kunst des Comic-Zeichnens studieren konnte, war in Brüssel.

Die Stadt Brüssel hat dies unterstützt, indem sie freie Flächen an Häusern nicht für Werbung freigegeben hat, sondern für die Gestaltung von Wandmalereien eben dieser Comics. An diesen Malereien entlang wurde eine Comic-Route kreiert, die viele der mittlerweile über 60 Kunstwerke abdeckt. An vielen dieser Malereien gibt es auch Tafeln mit QR-Codes, wo man noch mehr über das Werk und seinen Künstler erfahren kann. Die Info für diesen Rundweg gibt es in der Tourismusinformation oder im Netz unter: www.brussels.be/comic-book-route.
Das Centre belge de la Bande dessinée, das Comic Museum ist für weitere Vertiefung des Themas eine gute Adresse.

Mein Hotel lag am Kanal, nicht weit vom Einstieg für die erste Runde entfernt. Man muss schon ein wenig aufpassen, manchmal auch einfach hinter sich schauen, um die Comics zu entdecken. Es hat ein wenig den Hauch einer Schnitzeljagd.
Ich bin nicht so der Comic-Leser, deswegen sagten mir einige der Comics auch nichts. Gleich das Erste war mir absolut unbekannt. Nach rund einem Kilometer des Weges habe ich dann allerdings ein bekanntes Gesicht erspäht: Lucky Luke!
Nach rund drei Kilometern kommt man an einer anderen Attraktion Brüssels vorbei, dem Männeken Pis. Schon im 15. Jahrhundert ist einer seiner Vorgänger belegt. Sie wurden oftmals gestohlen, denn so groß ist diese Figur nicht. Die heutige Version des kleinen Mannes stammt aus dem Jahr 1965. Ein paar Schritte weiter ist man am Grode Markt, dem Hauptplatz Brüssels. Dort befinden sich das Stadtmuseum sowie die Touristeninformation.



Auf dem Plan, den ich hatte, war hier jetzt dann eine Lücke im Weg. Ich wollte an diesem Tag noch ein wenig mehr von Brüssel sehen und habe die erste Etappe hier unterbrochen. Aber man könnte den Weg auch einfach weiterführen, indem man vom Grode Markt Richtung Gare Central läuft, dort geht es dann mit den Schlümpfen weiter.


Nun geht der Weg wieder durch die Altstadt zurück an der Jaenneke Pis vorbei zu weiteren Comic-Zeichnungen. Entlang der gesamten Strecke kann man sich in diversen Läden auch mit Comics und den jeweiligen Figuren dazu eindecken. Insgesamt ist der Weg mit rund sechs Kilometern ausgezeichnet, bei mir wurden es aus besagten Gründen ein wenig mehr. Der Comic-Weg ist mal ein etwas anderer Zugang zur Hauptstadt Belgiens und nicht nur für Comic-Liebhaber ein Genuss.

