Gesamtkilometer: 12,6 Bergauf: 110hm Bergab: 450hm

Ich bin keine gute Bergauf-Läuferin, aber dafür umso besser im Bergab-Laufen. Was für mich immer bedeutet, ich fahre auf Berge hoch und laufe runter. So auch hier. Mein Mann fährt mich hoch auf den Hohen Peißenberg, mein Startpunkt heute. Dort oben gibt es einen Caravan Parkplatz und der ist voller Wohnmobile. Fast wie eine WoMo-Ausstellung, so viele stehen da herum. An Silvester sind viele dort hochgefahren und haben dort oben gefeiert und sich das Geböller von oben angeschaut.

Oben angekommen genieße ich erstmal die klare Sicht auf die Alpen und in die andere Richtung bis zum Ammersee, der Funkstelle Raisting und weit darüber hinaus. Am oberen Parkplatz geht der Weg los in nordwestliche Richtung durch den Wald hinab in Richtung Hetten. Der Weg ist an manchen Stellen gefroren, Grödel wären nicht schlecht gewesen. Aber das sind nur wenige Meter. Dort, wo Bäume stehen, ist der Weg frei von Eis und Schnee.


Gleich im Wald komme ich für heute an der ersten Kapelle vorbei. Die Herz-Jesu Kapelle steht mitten im Wald und ist neueren Datums. Aus dem Wald raus, über ein Feld und man erreicht Hetten, einen Stadtteil des Ortes Hohenpeißenberg. Dort ist auch schon gleich die nächste Kapelle St. Martin. Ich gehe durch den Ort, am Parkplatz für den Badeweiher (sehr leer) immer an der Hauptstraße entlang. Dann biegt der Weg links ab in Richtung eines weiteren Parkplatzes (sehr voll) und einem Hofladen, der heute aber geschlossen hat. Es sind sehr viele Leute schon um diese Uhrzeit unterwegs, was mich wundert. Gibt wohl noch mehr Menschen, die Silvester eher links liegen lassen.
Bald verlasse ich die Teerstraße und folge dem Weg, einem Wirtschaftsweg, entlang durch den Wald. Fast vier Kilometer laufe ich jetzt durch den Winterwald. Hier ist kein Mensch mehr unterwegs und nur ein Eichhörnchen schrecke ich auf. Aus dem Wald heraus ist auch gleich wieder Asphalt, weil es jetzt den ein oder anderen Hof gibt, an dem ich vorbeilaufe.


Kurz vor dem Weiler Forst komme ich dann an einer Bank vorbei, die eine ganz tolle Aussicht auf die Alpen und den Hohenpeißenberg bietet. Hier raste ich, packe meinen Tee aus (obwohl der Wind wegen der Warmfront fast warm ist) und genieße ein wenig die Aussicht. Der gesamte Abschnitt heute ist analog zu der ersten Etappe der drei Rundwanderwege „Heilige Landschaft Pfaffenwinkel“. Das sind drei Pilgerwege und entlang dieser Wege findet man immer wieder Infotafeln mit religiösen Themen (ob Meditation, innere Einkehr, Quellen, Bauwerke etc.). Diese Rastbank hier hat auch so eine Infotafel.
Nach meinem Tee, einer Handvoll Nüsse und getrocknete Beeren geht es weiter durch Forst durch. Die Kirche hier ist vollkommen eingerüstet. Wer allerdings eine Toilette braucht; hier gibt es ein öffentliches WC. Ich habe allerdings nicht nachgesehen, ob es auch geöffnet hat.

Mit einigen Schlenkern geht es wieder aus dem Ort raus in Richtung Paterzell. Hier verlässt man den Asphalt und taucht wieder in den Wald ein. Kleine Schwierigkeit: Der Weg führt über Treppen von der Hochebene hinab. Diese Treppe ist in keinem guten Zustand und ziemlich rutschig wegen Eis und Schnee. Hier dauert es ein wenig, bis ich mich runtergehangelt habe und dann beschließe ich auch prompt, dass mein Weg heute nicht bis Wessobrunn gehen wird. Da ich hier in der Nähe wohne, weiß ich, dass es nämlich genauso weiter gehen würde. Also verlasse ich den Weg und biege ab in Richtung Paterzell Ortskern. Hier komme ich nochmal an einer Infostelle der Pilgerwege vorbei: Hier liest man etwas zur Legende der Quelle des Heiligen Ulrich. Weiter in den Ort hinein kommt dann auch bald die St. Ulrich Kapelle. Mein Endpunkt heute ist der Gasthof „Eibenwald“, wo mich mein Mann wieder einsammelt.


Auf dieser Strecke gibt es viele Einkehrmöglichkeiten. Auf dem Gipfel des Hohen Peißenberges die Gaststätte „Bayerischer Rigi“, in Hetten den „Gasthof Hetten“ und in Paterzell den o.g. Gasthof „Eibenwald“.